Warum glaube ich ist es sinnvoll sich mit Achtsamkeit im Projektmanagement zu beschäftigen? Achtsamkeit ist doch nur so ein neuer Trend der auch wieder verschwindet. Esoteriker können sich damit ja gerne beschäftigen, ich habe dafür aber keine Zeit. Ich muss mich auf meine Projektarbeit konzentrieren und das ist ja Achtsamkeit genug. So könnte man antworten.
Ich persönlich kann aber sagen, dass ich mich mit dem Thema seit 2 Jahren intensiv beschäftige und seit ca. einem Jahr regelmäßig Achtsamkeitsübungen in meinen Alltag integriere. Das Thema Achtsamkeit (häufig auch Mindfulness) hat mich als logische Konsequenz auf meiner Suche nach einem glücklichen, erfolgreichen und erfüllten Leben gefunden. Je mehr ich nämlich die Begriffe Glück, Erfolg und Erfüllung versucht habe für mich zu definieren, desto mehr ist mir aufgegangen, dass meine ursprünglichen Vorstellungen davon von außen bestimmt und geprägt war. Mit Achtsamkeit komme ich mehr zu mir selbst und kann unterscheiden was kommt von mir und was nicht.
Bevor ich aber zu sehr in meine Geschichte eintauche, möchte ich erstmal erklären, was ich unter Mindfulness verstehe. Für mich ist Jon Kabat-Zinn, seine Forschungen und sein MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) Programm eine wegweisende Gestalt auf meinem Weg, daher ziehe ich seine Definition von Mindfulness heran. Er sagt: „Paying attention in a particular way, on purpose, in the present moment, non-judgementally”. Es geht also um nicht mehr oder weniger darum „im Jetzt“ zu sein und den Moment nicht zu beurteilen.
Gerade Jon Kabat-Zinn und nach ihm viele weitere Studien haben die positiven Effekte auf Individuen bewiesen, bei Krankheiten und aber auch bei der Prophylaxe von Krankheiten. Achtsamkeit wird zunehmend auch als leistungsstarkes Element für unterschiedlichste Bereiche des Lebens erkannt.
Es geht also nicht um die Erleuchtung oder andere intensive Erlebnisse (außerkörperliche Erfahrungen, Lichtspiele, etc.) sondern um die Integration in unseren Alltag, in unser Leben. Das klingt tröge und dazu dauert es auch noch lange, sehr lange. Aber aus meiner Sicht ist es der Schlüssel zu einem intensiveren Leben. Und mithilfe diesen Schlüssels möchte ich Projektmanagern und Projektteams helfen, Projekte erfolgreicher und entspannter durchzuführen.
Dieser Schlüssel ist zwar nicht sofort einsetzbar, aber es geht um den Samen zu sähen, das Feld zu bestellen und dann zu Ernten. Mehr Authentizität, weniger Wutgefühl, mehr Mitgefühl.
Aber es gibt auch kurzfristigen Mehrwert, wer in hektischen Projekten auch kurze Momente der mentalen Erholung für sich schaffen kann, der ist glücklicher und vermutlich auch dem Projekterfolg einen Schritt näher.